„Jemand zum ersten Mal hier?“

Diese Frage wird immer am Anfang gestellt, wenn die Tür schon zu ist, das Licht aber noch an. Wenn die Spinning-Räder noch im Leerlauf sind, und die Handtücher noch unberührt auf den Lenkrädern liegen. 

Ich sehe, wie die Zwei direkt neben mir kurz Blicke austauschen und dabei unmerklich den Kopf schütteln. Und die Handtücher noch einmal zurecht rücken. An ihrer Applewatch rumspielen. 
Erst, als sich jemand anderes als „Neuling“ outet, melden sie sich. Langsam.

Wie immer gibt es Applaus. Und dann geht es los.

Den Beiden fällt es merklich schwer, bei allem mitzukommen. Das ist nicht überraschend.

Überraschend ist, dass ICH mitkommen will.

Ich, die schon seit über einem Jahr regelmäßig dieses Studio besuche. Ich will den Neuen zeigen, wie das hier so läuft, und wie es v.a. richtig läuft. Unbemerkt von 100 weiteren Teilnehmern gebe ich alles, und vermutlich etwas zu viel, was mir erst auffällt, als ich meine Wasserflasche schon nach den ersten 10 Minuten geleert habe, und ziemlich kO bin.

Und so haben sich drei Menschen das Leben unnötig ziemlich schwer gemacht.

Es hätte für niemanden im Raum einen Unterschied gemacht, wenn wir uns einfach entspannt hätten. Wenn wir nicht hätten weiter sein wollen, als wir sind. Wenn wir einfach Spaß gehabt hätten. Wenn wir uns nicht von Außen hätten ablenken lassen.

Lebenslanges Lernen klingt zwar sehr nice, heißt im Umkehrschluss aber halt auch, lebenslang immer wieder bei Null anzufangen. Die Expertenbrille gegen verschwommene Gläser einzutauschen. Sich ein „L“ auf das Dach zu montieren. Muskelkater statt Muckis zu kriegen.

Ich bin ehrlich - das alles muss mehr trainiert werden. 
Nächstes Mal kann ich’s bestimmt besser.
😜

Stefanie Koch