Zusammengefaltet von Oben.

#Zusammengefaltet von #Oben.
Vor den Augen der Mitarbeiterin.
Peinlich des Todes?! 😱

Es sind nur 100 Meter. Die Straßenbahn ist noch nicht in Sicht, und es ist auch sonst wenig auf der Straße los, die den Supermarkt von unserer Wohnung trennt. Eine Straße, auf der gebaut wird, und die Radfahrern derzeit einen Umweg abverlangt.

Wenn man sich an die Regeln hält. Das mache ich nicht, als ich mein mit Einkäufen beladenes Cargobike samt 8-Jähriger über die gesperrte Strecke navigiere. Zum ersten Mal ignoriere ich dieses Verbot.

Und zum ersten Mal ertönt diese Stimme: „#Polizei, halten Sie an.“

Die Stimme scheint weit hinter uns zu sein, außerdem spricht sie Niederländisch, wir wohnen in Amsterdam. Ich fahre über die Ampel, in der Hoffnung, es noch irgendwie bis in meine Wohnung zu schaffen. 

Keine gute Idee, die Stimme zu ignorieren. Kurze Zeit später hält sie samt Polizist neben uns an. Es wird unlustig.
🚨 "There were signs, why didn’t you follow them?"
🚨 "You just put yourself and your daughter into danger."
🚨 "We got more important things to do than looking after you guys."

Ich zeige #Reue. Das gehört zum #Spiel. Im Business bin ich kein großer Fan von Regeln, weil sie #Handlungsspielräume oft unnötig einschränken. Deswegen wird es ja auch akzeptiert, wenn sich die Mitarbeitende darüber mal hinwegsetzen. Im Straßenverkehr macht das Einschränken ja Sinn, das weiß ich eigentlich.

Was ich auch weiß:
👉 Gegen gut überlegte Regeln zu verstoßen ist ein #Fehler
👉 Und Fehler sind vermeidbar.

Und wenn einem als Führungskraft ein Fehler passiert, ist das nicht angenehm, v.a., wenn die Schutzbefohlene mit großen Augen daneben steht, und vom Polizisten von „Holländer zu Holländer“ angesprochen wird: „Zeg tegen je moeder dat ze de volgende keer voorzichtiger moet zijn.“ 

Woraufhin ich: „Der hat Recht, Olivia. Das war echt falsch von mir.“ 

Der Polizist und ich spielen über Bande, um unser Spiel zu beenden. Es funktioniert, und mit einer deutlichen Verwarnung setzen wir unsere Fahrt fort. 

Vor der eigenen Tochter "deutlich verwarnt" zu werden - nicht gerade der beste Move, um sich als „Mutter des Tages“ zu fühlen. Aber für meine Tochter ist das kein großes Ding. Sie weiß, dass ich nicht perfekt bin, und dass man sich entschuldigt, wenn man einen Fehler gemacht hat. 

💁‍♀️ Für sie ist es nur wichtig, dass ich nicht ins Gefängnis muss.
💁‍♀️ Und dass das Eis, das wir gekauft haben, nicht im Fahrrad schmilzt.
💁‍♀️ Außerdem findet sie, dass der Polizist freundlicher hätte sein können. 

Wir sollten unseren Mitarbeiter:innen #zutrauen, unsere Fehler auszuhalten, sie #einzuordnen, und sie in ihr Bild von uns zu #integrieren. Der Erkenntnisgewinn, der dadurch passieren kann, ersetzt so manches Teambuilding im Hochseilgarten. 

Und: Wenn wir Fehler im Beisein unserer Mitarbeiter:innen machen, hat das ein Gutes: Wir sind nicht allein, wenn wir sie machen, nicht allein, wenn wir sie ausbaden, nicht allein, wenn wir danach dringend ein Eis brauchen.🍦

Stefanie Koch