Es darf sich auch leicht anfühlen.

Es war kein guter Tag.

Es war einer, an dem sich kleine und große Katastrophen die Klinke in die Hand gaben. Die leere Kaffeetüte schubste die letzten Bohnenbrösel beim Wegräumen noch meterweise auf den Boden, der Postbote klingelte nur einmal, und das im falschen Moment - und ein groß angelegtes Projekt verzog sich aus dem dritten Quartal 2023 in das zweite Quartal 2024. Also, wenn das Budget mitkommen darf.

Ugh.

Dementsprechend schlecht gelaunt startete ich mein Business Coaching. Ich hatte alles parat, um die Stunde zu crashen, um mich zum Opfer von Kaffee, Klingel und Kunde zu machen.

Mein Coach ist brilliant. Sie machte zwei Sachen absolut richtig:

1. Raum nehmen
Ungefragt stellte sie mir ein Glas Nutella und Breadsticks neben meinen grünen Tee. Der beste Snack, die beste Geste. Mein Schmerz wurde gesehen, anerkannt, bekam aber weder durch Nachfragen noch durch Zuhören Zugluft.  
Was sie mir in diesem Moment stumm mitgab: „Auch das geht vorbei. Lass da jetzt nicht reingehen. Nutella wird Dir reichen.“

2. Raum geben
Ich war ziemlich unsortiert, kam nicht auf den Punkt, und hatte dennoch viel zu sagen. Statt zu versuchen, das Thema irgendwie greifbar zu machen, kamen nur drei Worte:

Erzähl mir mehr.

Und das tat ich. Mehr, und noch viel mehr. Es tat so gut, einfach mal downzuloaden. Abzuladen. Gedanken auszumisten. Und gleichzeitig einen Raum zu haben, in dem ich nicht chrystal clear sein musste. Ich durfte schwammig, unscharf, durcheinander sein. Ich durfte das Big Picture malen - und mehr brauchte ich an diesem Tag auch gar nicht. Ich brauchte jemanden, der mir wirklich zuhörte, und es damit auch beließ.

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Eine megagute Stunde. Nicht das, was ich erwartet hatte. Aber das, was ich brauchte.

Erfolg darf sich auch leicht anfühlen.

Stefanie Koch