The Yes comes right away. The No never comes.

Es hat erst gedauert, bis ich die beiden Sätze kapiert habe, die vor Kurzem beim Abendessen mit Freunden gefallen sind. Irgendwer am Tisch hat das in einem Podcast aufgeschnappt. Und auf einmal füllte sich dieses Zitat mit Beispielen.

- Die Neue der Tochter, die nicht zurückruft. 
- Der ghostende Headhunter nach dem ersten Interview. 
- Der Kunde, den man um eine Empfehlung gebeten hat. 
- Die ehemalige Chefin, die noch ein Arbeitszeugnis schreiben wollte
- Der Rekruiter, der sich innerhalb von einer Woche melden wollte. 
- Die Freundin, bei der man ein paar Tage auf der Durchreise in den Urlaub übernachten wollte.

#Ghosten.
Mittlerweile ein großes Thema in meinen Coachings, und immer mit der Frage verbunden:

😤 Warum können die nicht einfach nein sagen? 
😤 Nicht einfach ab-sagen? 
😤 Nicht einfach die Wahrheit sagen?

Ich habe darauf nie eine gute Antwort. Klar, wenn ich überlege, wie oft ich schon bei Vodafone geghostet bin, fallen mir dafür viele Gründe ein. Und mit Sicherheit hat es viel damit zu tun, dass wir diesem Moment aus dem Weg gehen wollen, an dem wir unser Gegenüber enttäuschen werden. An dem wir mit einer Stecknadel in seine Seifenblase piksen. An dem dieses Platzen dann eine Beziehung gefährden kann.

Was ich immer rate? 
Genau hinhören, und das „No“ nicht verpassen. Denn es kommt. Immer.

Wenn sich der kurze Zeitraum für das „Hell Yes“ schließt, wird es meistens hörbar. Ab und zu durch Vertröstung, halbherzig lächelnde Emojis oder „melde mich später“. Ab und zu durch Stille. Aber man hört es. Erst im Bauch, dann im Kopf.

Und wenn dieses „No“ dann im Kopf angekommen ist, kann man damit wie mit echten Geistern verfahren:

- Ihre Gegenwart anerkennen.
- Akzeptieren, dass die halt jetzt da sind.
- Und sie dann loslassen.

Und weitermachen.
Besser ein Ende mit dem Ghost, als ein Ghosten ohne Ende. 

Stefanie Koch